Wer gedacht hatte, dass hinsichtlich des Abwehrverhaltens im Deggendorfer Spiel kaum mehr Schlimmeres passieren konnte musste sich eines Besseren belehren lassen.
6:1 hätte es zur Halbzeit locker für den Gastgeber stehen können,denn die Gastgeber hatten Chancen en masse, liefen alleine aufs Tor zu, kamen frei zum Schuss oder Kopfball. Unsere Defensive glich einem Torso. Doch Gassner Stefan hielt famos und uns im Spiel. Ahmet Lafci hatte nach Flanke von Andreas Dünzinger per Kopf den Ausgleich erzielt, zum 1:0 hatten wir nach eigenem Einwurf einem gegnerischen Stürmer mustergültig aufgelegt. Schon in der ersten Hälfte mussten Simon Broneske und Thomas Eisvogel verletzt ausgewechselt werden.
Das verbale Pausengewitter des Trainers brachte nichts, denn all die Fingerzeige und Hinweise wurden in den Wind geschlagen bzw. konnten nicht umgesetzt werden, und fünf Minuten nach der Pause stand es 4:1 nach einfachen, unterlaufenen Bällen und Eckbällen. Mit einem Schuss ans Dreieck sorgte Harry Gummersbach für ein kleines Lebenszeichen, doch nahezu unmittelbar danach erzielte der Gastgeber das 5:1 – wir ließen frei kombinieren. Die Mannschaft zeigte kein Aufbäumen, konnte bis auf einige Ausnahmen wenig entgegensetzen, wirkte wie gelähmt. Wiederholt sah Stefan Gassner sich schwierigen Situationen gegenüber und bewältigte diese sehr gut. Leider musste er aber in der 85. Minute mit Rot vom Platz, nachdem er als letzter Mann einen Gegner beim Stande von 5:2 (Ahmet Lafci war nach Freistoß von Andreas Dünzinger erfolgreich gewesen) knapp außerhalb des Strafraumes unbeabsichtigt zu Fall gebracht hatte.
Im Fußball gibt es sicherlich solche Tage, an denen nahezu alles schief geht. Es bleibt die Hoffnung, dass jeder einzelne Spieler daraus für sich lernt.